Wenn in einer Gesellschaft das Vertrauen in die Politiker verloren geht, hat das meist katastrophale Folgen für das Gemeinwesen. Politikverdrossenheit und rückläufige Wahlbeteiligungen in Deutschland geben seit einigen Jahren Anlass zur Sorge. Weit verbreitet ist das Bild der Abgeordneten, die fernab von den Alltagssorgen ihrer Wähler im Elfenbeinturm sitzen.
Gabriele Katzmarek, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Rastatt, möchte diesem Trend und den Vorurteilen gegenüber Politikern entgegen wirken. Unter der Rubrik "Gabriele kennenlernen" macht sie sich zur „Gläsernen Abgeordneten“ und informiert unter anderem über ihre Einkünfte, ihre Amtsausstattung sowie ihren Umgang mit Lobbyisten und Spenden.
Gerade die Einkünfte von Abgeordneten stehen häufig im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Katzmarek hält das diesbezügliche Interesse der Bürger für gerechtfertigt, schließlich stehe es ihnen zu, zu erfahren, welche Summen den Volksvertretern zu welchen Zwecken zur Verfügung gestellt werden.
„Ich wünsche mir mehr Transparenz bezüglich der Interessenabhängigkeiten zwischen Politikern und der Wirtschaft. Deshalb spreche ich mich für die Einführung eines Lobby-Registers, soweit unter Einhaltung der Datenschutzrichtlinien möglich, und eine verpflichtende Veröffentlichung aller Nebeneinkünfte aus. Ich selbst übe keine bezahlten Nebentätigkeiten aus und habe die Erfahrung gemacht, dass mir dafür bei gewissenhafter Ausübung des Mandats keine Zeit bleiben würde.“